Elektro-Lkw für den Fernverkehr (2024)

Alexander Koch Chefredakteur Digital
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Inhalt
  1. Preis:Mercedes eActros 600 (2024) ca. 2,5x teurer als Diesel-Actros
  2. Exterieur: Aerodynamisch gezeichnetes Design
  3. Interieur vornehm-zurückhaltend
  4. Alle aktuellen Assistenzsysteme

Ein vollelektrischer 40-Tonner für die Langstrecke – was nach noch unwirklicher Zukunft klingt, hat Daimler Trucks nun mitdemMercedes eActros 600 auf seine vier Räder gestellt. Der Elektro-Lkw verfügt über 600 kWh Batteriekapazität und eine Reichweite von 500 km. Der Produktionsstart erfolgt Ende 2024.

Preis:Mercedes eActros 600 (2024) ca. 2,5x teurer als Diesel-Actros

Mercedes eActros 600 (2024) heißt der nachHerstellerangaben erstebatterieelektrischeFernverkehrs-Lkw, der bis zu44 t Gesamtgewicht auf sich nehmen kann. DieSerienproduktion des Elektro-Lkw soll Ende 2024 starten. Zu welchemPreis verrät Daimler Truck zwar noch nicht, doch soll der eActros 600 – abhängig vom Strompreis– nach600.000 kmprofitabler sein alsein vergleichbarer Diesel-Lkw. Dabei stellt Mercedes einen zwei bis zweieinhalb Mal höheren Anschaffungspreis in Aussicht.Gefertigt wird der elektrische Actros auf der bestehenden Montagelinie im Montagewerkin Wörth am Rhein – parallel zuden Diesel-Lkw. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Abbiegeassistenten für LKW im ADAC-Vergleich (Video):

Antrieb: 600 kW Spitzenleistung, 600-kWh-Batterie &500 km Reichweite

DerMercedes eActros 600 (2024) verfügt über eine auf 800 Volt ausgelegte E-Antriebsachse mit zwei Elektromotoren und einem Vier-Gang-Getriebe. Die E-Motoren generieren eine Dauerleistung von 400 kW (544 PS) sowie eine Spitzenleistung von 600 kW (816 PS). Drei Batteriepakete mit jeweils 207 kWh und einer Gesamtkapazität von 621 kWh versorgen sie mit hinreichend Strom, um bis zu500 km Reichweite ohne Ladestopp zu ermöglichen. Dabei stellte die Entwicklungsabteilung dieselben Anforderungenwie an einen vergleichbaren Diesel-Actros, also bis zu 1,2 Mio. kmLaufleistung in zehn Betriebsjahren. Nach dieser Nutzungsdauer soll der Batteriezustand noch über 80 Prozent betragen.

Während der Fahrt speisenfünf verschiedeneRekuperationsstufen fleißig Strom ein. Sind die Batterie dann doch leer, ermöglicht derMercedes eActros 600 (2024) CCS-Laden mit bis zu 400kW. Dabei sei die Reichweite und die Länge der Ladezeit so abgestimmt, dasswährend gesetzlich vorgeschriebener Fahrerpausen "getankt" werden könne, so Daimler Truck. Denn Auswertungen von Mercedes zufolge fährt 60 Prozent der eigenen Kundschaftin Europa täglich Strecken von unter500 km. Über eine dazu bestellbare Vorrüstung ist der Elektro-Actros aber auchfür das Megawattladen (MCS) vorbereitet. Sobald die Technik verfügbar und standardisiert ist, sollen entsprechende Modelle nachgerüstet werden. Dann können die Batterien mit etwa einem Megawatt in rund 30 Min.von 20 auf 80 Prozent geladen werden.

Mit dem aktuellen europäischen Strommix soll der Mercedes eActros 600 (2024) eine CO2-Einsparung gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Actros von rund 40 Prozent und mit vollständig erneuerbaren Energien von mehr als 80 Prozent über den gesamten Produktlebenszyklus von zehn Jahren ab der Rohstoffgewinnung erzielen. Das entspricht laut Mercedes einer Einsparung von rund 370 bis775 tCO2.

Weitere Elektro-Lkw:

  • Freightliner eCascadia

  • Tesla Semi

  • Nikola One

Reichweite im Prototyp-Praxistest

Dass die versprochene Reichweite von 500 km mit einer Batterieladung im wahrsten Sinne des Wortes kein leeres Versprechen ist, hat Daimler Truck mit einem Prototyp desMercedes eActros 600 (2024) bereits unter Beweis gestellt. Ein auf rund 40 tbeladener E-Actros istvon Stuttgart über den Albaufstieg am Aichelberg, Kufstein und die Brennerautobahn bis nach Bozen in Südtirol gefahren. Die530 kmlange Strecke hat das Entwicklungsfahrzeug laut Herstellerinsieben Stunden ohne Zwischenladen geschafft. Das gelte auch die Heimfahrt – ebenfalls ohne Zwischenladen und mit rund 40 t Gewicht. Das entspricht1000 km Fahrstreckemit einem Ladestopp.

Exterieur: Aerodynamisch gezeichnetes Design

Wenig verwunderlich, zeichnet sich derMercedes eActros 600 (2024) durch eineaerodynamisch optimiertes Design aus. Eine große, komplett geschlossene und abgerundete Vorbauklappe dominiert die Frontansicht. Darunter greift ein ebenfallsströmungsoptimierterStoßfänger mitMatrix-LED-Scheinwerfern und einem LED-Lichtband das Design der Pkw-Sparte auf. Eine Unterbodenverkleidung,Luftleitelemente an den A-Säulen, einVor-Spoiler auf dem Dach und einabgedichteter Motorraum verringern dencW-Wert im Vergleich zur heutigen Actros-Serienkabine um neun Prozent. Erhältlich ist der Elektro-Actros übrigens sowohlals Sattelzugmaschine als auch als Pritschenfahrgestell.

Interieur vornehm-zurückhaltend

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Im Innenraum zeigt sich derMercedes eActros 600 (2024) überraschend nüchtern. Menschen, die wenig mit Lkw zu tun haben, werden wohl wenig Unterschiede zum noch aktuellen Diesel-Actros bemerken. Auffällig ist das aufgeräumte Design und dasMultimedia co*ckpit Interactive 2, dasüber denLadezustand der Batterien, die verbleibende Reichweite sowie den aktuellen und durchschnittlichen Energieverbrauch informiert. Wie üblich, bietet die Kabine Platz für zwei Personen und zwei Übernachtungsmöglichkeiten. Ob die digitalen Außenspiegel zum Standardumfang gehören werden, hat Daimler Truck noch nicht kommentiert.

Alle aktuellen Assistenzsysteme

Und damit wären wir auch schon bei den Assistenzsystemen desMercedes eActros 600 (2024), der zugunsten der Effizienz und Reichweite über eineTempomat- und Getriebesteuerung namens Predictive Powertrain Control (PPC) verfügt. Dieseberücksichtigt Topografie, Straßenverlauf und Verkehrszeichen sowieRouteninformationen des Navigationssystems für eine möglichst vorausschauende Fahrweise. So kann unnötiges Bremsen, Beschleunigen und Schalten vermieden werden. Außerdem an Bord sind derActive Brake Assist 6 (ABA 6), der Frontguard Assist, der Active Sideguard Assist 2 (ASGA 2) und der Active Drive Assist 3 (ADA 3).

Der ABA 6 kann sowohl auf sich bewegende Personen als auch auf Radfahrendein der Spur, kreuzend oder entgegenkommend sowie auf stehende Fußgänger:innen bis zu einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 60 km/h mit einer automatisierten Vollbremsung reagieren. Zudem kann der neue Frontguard Assist etwa beim Anfahren oder an Kreuzungen optisch und akustisch vor ungeschützten Verkehrsteilnehmendendirekt vor dem Lkw warnen. Der Überwachungsbereich beim ASGA 2 erhöht sich durch neue Sensortechnikauf bis zu sieben Meter nach vorne, 30 Meter nach hinten und 4,25 Meter nach rechts. Darüber hinaus verfügt der ASGA 2 als neue Funktion über eine Überwachungszone auf der Fahrerseite.ADA 3, der teilautomatisiertes Fahren auf Level 2erlaubt, kann den Lkw bei Kollisionsgefahr automatisch in seine Spur zurückführen, etwa bei angefangenen Überholmanövern trotz rückwärtigem Verkehr.

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